Investing.com – Der
Dax konnte sich am frühen Nachmittag etwas von den moderaten Verlusten während des frühen Handels erholen, pendelte dann um die 0% und schloss etwas fester mit einem Aufschlag von 0,17% auf 8.229,51 Punkte. Der
MDax und der
TecDax verzeichneten Gewinne von jeweils 0,54% auf 14.123,78 Punkte und 0,73% auf 958,05 Punkte.
Der überraschende Anstieg der deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen für Juni 2013 wurde von den Börsianern kaum wahrgenommen. Der Indikator stieg gegenüber Mai um 2,1 Punkte auf 38,5 Zähler, meldete heute das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind um 3 Punkte auf 30,6 Zähler angestiegen. Die vom ZEW befragten Experten schätzten dagegen die aktuelle Lage in Deutschland leicht unter dem Vormonatsniveau ein. Der entsprechende Index ging um 0,3 auf 8,6 Punkte zurück.
Gleichzeitig senkte das Forschungsinstitut RWI seine Wachstumsprognose für Deutschland für das laufende Jahr auf 0,4%, wie es heute in einer Pressemeldung mitteilte. Im März hatte die Einschätzung noch bei einem Zuwachs von 0,6% gelegen. Für 2014 erwartet das RWI ebenfalls ein geringeres Wachstum von 1,9%, nachdem im März noch von einer Rate von 2,1% ausgegangen wurde.
Ungeachtet dessen, richten sich die Blicke der Anleger weltweit auf die heute beginnende zweitägige Ratssitzung der Federal Reserve Bank. Alles wartet auf neue Andeutungen der US-Notenbank zum weiteren Verlauf der Geldpolitik. Nachdem sich einige hochrangige US-Notenbanker in den letzten Wochen angesichts einer sich abzeichnenden Wirtschaftserholung in den USA für einen Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm geäußert hatten, wird nun befürchtet, dass die US-Notenbank das „QE3“ schon bald zurückfahren wird und somit die derzeitigen Liquiditätsschwemmen zurückgeschraubt werden. Auch deshalb rufen derzeit positive US-Konjunkturdaten große Nervosität an den Aktienmärkten hervor.
Mit Spannung warten Börsianer nun auf die Worte Bernankes am Mittwoch zum Abschluss der Ratssitzung des Offenmarktausschusses und halten sich bis dahin zurück.
Die US-Wohnbaubeginne für Mai sind indes mit einem Plus von annualisiert 914.000 oder 6,8% unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen, was zum Teil für etwas Erleichterung an den Börsenplätzen sorgte. Allerdings sind die Wohnbaugenehmigungen im Mai um 1,3% auf 622.000 gestiegen und sind somit auf den höchsten Stand seit 2008 gelangt, meldete heute das US-Handelsministerium.
In Wall Street eröffnete der
Dow Jones mit einem dünnen Plus von 0,04%, der
S&P 500 notierte in den ersten Handelsminuten etwas fester mit einem Anstieg von 0,24%.
An den europäischen Aktienmärkten schloss der
FT-SE 100 mit einem Anstieg von 0,69%, der
CAC verzeichnete ein leichtes Minus von 0,08%, der
Ibex 35 legte um 0,54% zu und der
FTSE MIB ging praktisch unverändert mit einem hauchdünnen Anstieg von 0,02% aus dem Handel.
Indes hat EZB-Chef Mario Draghi heute die Möglichkeit einer weiteren Zinssenkung, sowie die Anwendung unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen in Erwägung gezogen, sollte sich die Wirtschaftslage in der Eurozone weiter verschlechtern, sagte er während eines offiziellen Besuches in Jerusalem.
Dass die Risikoaversion insgesamt wieder stark am Anziehen ist, wurde heute in Spanien offenkundig: Der Staat musste deutliche höhere Zinsen für frisches Kapital zahlen. Bei der Anleiheauktion einjähriger Schuldtitel stieg die Rendite von zuvor noch 0,99% auf 1,40%. Für sechs-Monate Anleihen zahlte die Regierung einen Zins von 0,8%. Bei der letzten Versteigerung ähnlicher Bonds hatte die Rendite noch bei 0,5% gelegen. Insgesamt spülte der Staat 5,04 Mrd. Euro in die Kassen. Allerdings war die Nachfrage bei einer 2-fachen Überzeichnung hoch.
In Frankfurt war Infineon Technologies Spitzenwert im Dax bei einem Anstieg von 4,45% auf 6,84 Euro. Auf der Verliererliste standen wie auch am Morgen aufgrund der mauen Zahlen zu den Absätzen in der europäischen Autobranche Daimler und BMW mit Abschlägen von jeweils 1,08% auf 53,96 Euro und 0,96% auf 69,87 Euro. Den größten Verlust im Dax verbuchte allerdings LANXESS mit minus 1,08% auf 53,96 Euro.
Vorreiter im MDax war Kabel Deutschland Holding. Ein neues Übernahmeangebot seitens des US-Kabelkonzerns Liberty Global hat das von Vodafone überboten, wie die US-Firma am späten Montag bestätigt hatte. Einem Bericht von Reuters zufolge liegt die neue Offerte bei 7,5 Mrd. Euro oder rund 85 Euro je Aktie. Die Wertpapiere der Kabel Deutschland Holding verzeichneten in Folge deutliche Kursanstiege und schlossen um 3,69% fester auf 85,51 Euro.
Topwert im TecDax war Drägerwerk bei einem Aufschlag von 4,84% auf 105 Euro. Die größten Abschläge beider Indexe verbuchten HOCHTIEF mit minus 1,86% auf 50,75 Euro und Kontron mit minus 2,43% auf 3,74 Euro.
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